SPEC TA TOR GALL1AE
FRANKREICHS
KRIEGSVORBEREITUNGEN
IN BILD UND WORT
ERWEITERTER SONDERDRUCK
AUS DER ZEITSCHRIFT FÜR BÜCHERFREUNDE
LEIPZIG 191 6
FRANKREICHS KRIEGS VORBEREITUNC JEN
IN BILD UND WORT.
A He, die Frankreichs Geistesleben sympathisch gegenüberstehen und an seine moralische Kraft
/\ glauben, werden seit Beginn des großen Krieges durch die Frage verfolgt: wie kommt es,
L \. daß eine Nation, deren Stolz es von jeher war, klares Denken und Erkennen mit Maß
und Würde zu vereinen, seit dem Augenblick, da das Schicksal sie in einen furchtbaren Kampf
warf, in ihren Äußerungen so ganz die ihr von der übrigen Welt zugeglaubte Natur verleugnet.
Es ist höchst erstaunlich, daß ein intelligentes Volk, wie das französische, dessen Stärke grade
psychologische Durchdringung, kühles Prüfen aller Erscheinungen ist, bei der Darstellung der
Tatsachen dieses Krieges und seiner Nebenerscheinungen alles Licht — Unschuld, Friedfertigkeit,
Tapferkeit, Ritterlichkeit, freie Vaterlandsliebe, Barmherzigkeit — auf die eine Seite bringt, der
anderen Seite nichts als heimtückischen Kriegswillen, Eroberungsgelüste, unlautere Kampfart,
Spionage- und Knechtssinn, Grausamkeit, Mordlust, Raub- und Diebesbenehmen zuschreibt, ein
Verfahren, das jeder historischen Erfahrung und jeder Logik widerspricht. Es ist auch nicht
anzunehmen, daß ein intelligenter und kultivierter Franzose sich nicht genau bewußt ist, wie
gleichmäßig in den europäischen, vom Gesichtspunkt der Zivilisation ungefähr gleichaltrigen
Völkern Gutes und Böses verteilt ist, wie überall heroische Taten und Niedrigkeiten zu ver-
zeichnen sind, überall Kriegsparteien und Friedensparteien wirken, überall Grausamkeiten und
Werke aufopfernder Nächstenliebe vollbracht werden.
Noch viel erstaunlicher aber berühren den Außenstehenden die Formen, in denen sich
diese Anschauungen dokumentieren, die — mag es sich um Pressestimmen oder Theaterauf-
führungen, um Broschüren oder wissenschaftliche Aufsätze anerkannter Gelehrter, um Films
oder Illustrationen, Witzblätter oder Kunstblätter handeln - einen Tiefstand des Kulturniveaus
bewiesen, wie er sich zur Zeit in keinem anderen Lande, auch in Frankreich wohl noch nie ge-
funden hat, selbst in früheren, großen geistigen Krisen und seelischen Epidemien nicht, mag man
auch bis zum Mittelalter hinabsteigen.
Erschüttert, in seinem Glauben wankend, fragt man: ist das noch dasselbe Volk eines
heldenmütigen, sittlich strengen Racine und Corneille, eines kraftvoll heiteren Rabelais und
Moliere, eines frommen, abgrundtiefen Pascal, eines in Gerechtigkeit erglühenden Zola, ist das
noch das Volk, das Künstler hervorbrachte, wie Poussin, Watteau, Manet, Cezanne?
Und hören wir heute wirklich die Enkel jener reinen und großen Vorfahren, was treibt
sie dazu, sich selbstzerstörerisch aus der Bewunderung und Liebe ihrer Zeitgenossen heraus-
zureißen, ihre eignen Herzen und Hände zu besudeln, mit mörderischem Aussatz zu bedecken?
Treibt sie ein dunkler Dämon ins Verderben oder der freie Wille, die Überzeugung von
der Zweckmäßigkeit ihres Tuns?
Diktiert der „überlegende Wille" alle jene Äußerungen eines anormalen geistigen Zustandes,
halten also die führenden Geister sie für zweckmäßig oder notwendig, so müssen sie über-
zeugt sein, daß die Kraft der Waffen Frankreichs und seiner sieben verbündeten Nationen nicht
ausreicht, seine Feinde zu bezwingen, und daß es für den guten Ausgang des Kampfes not-
wendig ist, immer neue Genossen unter den Neutralen zu werben, mit jedem zu Gebot stehenden
Mittel, sei es auch moralisch, geschmacklich, künstlerisch noch so niedrig, eigentlich eine
Beleidigung für die selbständige Urteilskraft der neutralen Länder. Oder aber'- und vielleicht
gleichermaßen - sind alle diese Äußerungen Mittel, die geistige Temperatur des französischen
\ olkes zur Siedehitze zu bringen und sie darin zu erhalten, dann würde das beweisen wie
wenig die geistigen Führer das französische Volk für befähigt halten, die notwendige Kampfes-
energie und Ausdauer aus spontaner Tapferkeit, Vaterlandsliebe und Pflichttreue aus der Seele
einer mutbeseelten edlen Rasse zu schöpfen.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
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Wir wollen später untersuchen, wie es geschehen kann, daß dieses Volk sich von den
plumpen und beleidigenden Mitteln seiner Führer düpieren und seine Gefühle durch die billigsten
Gifte betauben läßt. Bedenken wir vorher einen Augenblick die Gründe zu dem Mißverstehen
der angeborenen Fähigkeiten und Kräfte der französischen Rasse. Es ist nicht besonders
erstaunlich Haben doch die ernsten Denker Frankreichs seit Jahren erkannt, welche tiefe
Kluft zwischen dem französischen Volk und der Pseudo-Elite besteht, die sich anmaßt Führer
dieses edlen, tapferen und intelligenten Volkes zu sein.
Frankreich zeigt ein Doppelantlitz. Auf der einen Seite ein idealistisch gesinntes genüg-
sames, methodisch arbeitendes Volk, das wenige kennen; am wenigsten die flüchtigen Besucher
von Paris. In ihm lebt ein tiefer Idealismus, aus ihm gehen jene Kunstler und geistigen Arbeiter
hervor, die in Verzicht auf jeden Genuß ihr Dasein fristen, nur ihrer Kunst, ihrem Werk oder
ihrer Familie leben, keinerlei erniedrigende Kompromisse schließen, keine Zugestandnisse machen
Sie wohnen in elenden Behausungen, begnügen sich mit ererbtem Hausrat, und haben nur das
eine Ziel: innerlich weiter kommen, etwas leisten, von ein paar Gleichgesinnten verstanden
werden. Bis tief hinab ins Volk, bis in die scheinbar tote Provinz, und gerade in der Provinz
findet man solche Charaktere. Sie kennen nicht den Ehrgeiz, eine Rolle zu spielen, sie sehnen
sich nicht nach Vergnügen und Zerstreuung. Sie leben für die Ihren, für die ein «»der zwei
vergötterten Kinder, denen sie jeden Stein aus dem Wege räumen mochten.
Und auf der anderen Seite steht eine Oberschicht von internationalen Geldmännern und
Journalisten, die die Öffentlichkeit durch die Zeitungen beherrschen. Wie wenig aber die Presse
mit den besseren Kräften der Nation gemein hat, beweisen zahlreiche Ausspruche von Fran-
zosen. Sie nennen die Journalisten „Parasiten, die an uns fressen", käufliche Lohnschreiber «»hm;
eigne Gedanken und fremde nur zulassend, insofern sie Vergnügungsinstrumente «»der Partei-
waffen sind, elende Abenteurer in Literatur, Finanz, Politik.
Das sind nach der Meinung weitsichtiger Franzosen jene „geistigen Führer", die mit ihrem
Lärm das Volk überschreien und betäuben. Aber nicht nur die Presse verdient diese Ver-
dammung, sondern im gleichen Maße die Literatur, das Theater. Was von der französischen
Literatur sich schnell im In- und Ausland verbreitet, steht nicht hoch über den Feuilletons der
Tageszeitungen, das heißt, es ist für die Bedürfnisse eines müßigen Publikums von kosmopoliti-
schen Nichtstuern geschrieben. Und als dritten Verbündeten im Triumvirat derer, die Frank-
reichs Ruf und Kultur bestimmen, sehen wir die Politiker, die in der Mehrzahl ebenso eitel,
selbstgefällig, gewissenlos und schwatzhaft sind wie die französischen Journalisten. Gehen sie
ja zum größten Teil aus den Zeitungsredaktionen hervor. Auch sie mißbrauchen das Volk für
ihre Zwecke und lassen sich selbst zu persönlichen Zwecken von anderen brauchen, in der
Hoffnung, bald dasselbe tun zu können. Selbst wenn ein Politiker seine Laufbahn voller Ide-
alismus beginnt, wird er bald in das allgemeine Räderwerk hineingerissen, das ohne Korruption
und Schiebungen nicht rotieren kann.
Diese Führer, denen es stets nur um ihren Erfolg zu tun war, spekulierten von jeher auf
die niedrigsten Instinkte und züchteten diese, andernteils kamen sie den Bedürfnissen jenes
nervenmüden, abgestumpften Publikums von internationalen Müßiggängern und Spekulanten
entgegen und schmeichelten ihnen. Die Masse als Leser, die internationale reiche Gesellschaft
als Förderer und Teilhaber ihrer geschäftlichen und gesellschaftlichen Unternehmen, das sind
die beiden Räder, die die Maschinen ihres Egoismus in Gang halten.
Die große Frage ist nun : wie konnte ein nüchternes und intelligentes Volk sich von solchen
durch Kapitalismus und Internationalismus ihm aufgedrängten Herren, geistig so knechten lassen?
Wie konnte es kommen, daß es die egoistischen Interessen der Presse nicht durchschaut, die das
geistig hochstehende Frankreich oft genug selbst gebrandmarkt hat; wie ist es möglich, daß
sich das beste Frankreich nicht errötend von den grotesken Übertreibungen seiner Akademiker
und „Gelehrten" abwendet?
Die Antwort ist nicht aus dem augenblicklichen Seelenzustand der Franzosen zu schöpfen,
nicht allein aus Erbitterung oder Besorgnis zu erklären. Eine Krankheit tritt nicht unvorbereitet
Spectator Galliac, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
auf, und der Trunkene, der Wahnbefangene, der geistig Zerrüttete wird nie von ihm völlig
fremden Ideen besessen, sondern stets von solchen, die er auch in normalem Zustand hegte,
also von Gedanken, die die Wege seines Gehirns so oft durchlaufen haben, daß schließlich der
leiseste Anstoß, jede Erregung, jede Assoziation imstande ist, den ganzen zugehörigen Komplex
von Gefühlen und Vorstellungen zu wecken.
Und wenn wir untersuchen, welches vor dem Kriege die tägliche Nahrung der Fran-
zosen in der Presse, dem Durchschnittstheater, Vorträgen und Broschüren war, machen wir
d,e überraschende Entdeckung, daß alle jene Vorstellungen und Phantasien der Grausamkeit,
der Barbarei, der Greueltaten, der Hinterlist längst in die Köpfe hineinfiltriert worden sind und
sich dort zu festem Bestand abgelagert haben. Alle jene „noch nie dagewesenen" haarsträu-
benden Tatsachen und Typen, die jetzt als Kriegserlebnisse auftauchen: unschuldig Gespießte
Gehängte V erb .rannte Erdrosselte, vergewaltigte Frauen, erschossene Kinder, angezündete
Hause, fhedheher Burger, Geblendete, Gekreuzigte, Aufgeschlitzte, Brunnenvergiftungen
Mord als Vergeltung für Hilfeleistungen, Verbrechen an Kranken und Verwundeten, das alles'
h c 177" n ^ ' Filmaufführungen- Erzählungen, die dem französischen Volk
. t s Th J tV" gCdrr"ßt ScllUld dara" tr3gt j£ne faIsdle Führerschaft
t i t te Vul k ! T ' 7 m,tJ°rtwährc"de- Ubersteigern sensationeller Reize das über-
sattigte 1 ublikum anlocken wollten. Dieses Ubersteigern betraf ebenso die Erfindung erotischer
perverser, chauvimstischer Motive, wie die Schilderung verbrecherischer Situationen, die ein '
wie d e andern m roher, grauenhafter Weise ausgemalt. Man braucht nur die tvpi chen fran
Zöschen Theaterstücke, Filmvorstellungen, Feuilletonnovellen der jüngsten Zeit vor dem Geist
vorübergehen lassen, um den Beweis dieser Behauptung zu erhalten.
Gifte, und dann 2 „Tch S t , ' geWÖ1"" Sie sich a" der8ldche"
auf wie de, Fa„ der «^TÄS T^t^
vielleicht ganz Frankreich in Atem hielt Frühjahr 19,2 ganz Pans, ja
eine ^^ZtZ'ZT'^^^l ZVl" Zeitungsnummer
ermordet, ein Mädchen da, c , l/cdieo e„ td t , e'" S°hn' der s«'>™ Vater
Hin Weiner, der in A«,'^™ ^ t*';*'4
europäischen ,„d„s,rie.,e» au, der Jagd erschien« ÄE^SÄK'' c' ™"
Genahten anS dem „Wilden Weste,,. Sentimentale V«rt^c^°t»^ Ä
Entmhrnng. Vergmvaftigung, ^ ^ ** -
TheatertHa * V ^ -Ä, der Bnch.eriag die
Romane norden »sCi^ZJÄSESSL?™^ 'an<i ^ ^eili"et°ns und
die Phantasie der Romandichter! """"'^ K",tmatoS™Phenb,lderu„d Volksstucfte befruchteten
Obenan in der Gattung derienieen Stürkr ,k» ^ r L
pervers-graosame und grane°„errege 2 Rad er u tentT '"f T "'ar<!"' * Zu^a„er an
Sumuiantien zu bieten, standen £ Vorst „n/e fe tZ/S ,17 T" *
^Lymnai, Doch beei„„„0,e„ «^^^1^
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in ßild und Wort.
Bühnen, so daß man als „lever de rideau" fast überall „echte" Grand Guignol-Sprößlinge ge-
nießen konnte.
Im Grand Guignol selbst wurden jeden Abend etwa vier bis sechs Einakter oder zwei bis
drei Dreiakter gegeben, von denen mindestens zwei das Publikum in Mark und Rein erschüttern
wollten. Ohnmächten, Nervenkrisen, Schreie, hysterisches Gelächter waren denn auch bei einem
Teil der Zuhörerschaft die Folgen.
Das Guignol Lyonnais, das in Südfrankreich seine Gastspiele gab und häufig noch
stärkere Dosen des Grausens verabfolgte, gab seine Stücke hundert- bis zweihundertmal. „Alle
sind ohnmächtig vor Schrecken, selbst der Arzt", stand als Lockmittel auf dem Programm.
Hier sah man Mädchen, die unter der sanften Maske Meuchelmord treiben, Greise, die das
Feuer im Hause über schlafenden Helden anlegen, Leutnants, die ihre Untergebenen oder Ge-
fangenen durch Torturen zum Verrat der Stellungen zwingen. Man sah die Grausamkeit fran-
zösischer und fremder Offiziere und Soldaten.
Leider blieb diese Gattung nicht das Monopol der genannten „Guignols" und der kleinen eleganten
Boulevardtheater. Ihr Einfluß machte sich schnell auf den Volks- und Vorstadtbühnen geltend
Und wenn im Grand Guignol und ähnlichen Unternehmen das Gift aller dieser grausamen, per-
versen, rohen Bilder und Ideen nur in die fast immunen Sinne einer an alle Exzentrizitäten
gewöhnten internationalen Gesellschaft träufelte, die durch ihre Abenteuer, Liebschaften, mon-
dänen, spekulativen oder künstlerischen Erregungen bald von dem Gesehenen und Gehörten ab-
gelenkt wurden, so wirkten dieselben und ähnliche Motive auf die naiven, empfänglichen Gemüter
des Volkes, des Mittelstandes sicher in unendlich erhöhtem Maße und tausendmal verderblicher.
Dies bewegliche, für Aufnahme und Anpassung so fähige Volk wurde ein Opfer der gewissen-
losen Theaterspekulanten, nicht die sensationslüsternen internationalen Müßiggänger, für die die
stärkeren und immer stärkeren Dosen ekler und grausiger Phantasiegcbilde ursprünglich berechnet
waren. In den Volkstheatern wurden die Motive meist noch etwas mehr ins Derbe abgewandelt,
ohne dadurch an ausgeklügelter Scheußlichkeit zu verlieren.
Die Möglichkeit, diese aufreizenden Genüsse unter einer noch größeren Volksschicht zu
verbreiten, bot natürlich das Kino. Seine Mittel fordern brutale Wirkungen, und so wurden
denn viele Stoffe der genannten Stücke auch für Kinopantomimen verwertet.
Die Zahl der französischen Kinostücke, in denen Verbrechertypen geschildert, grausame
Todesarten, Einbrüche, Diebstähle, Verstümmelungen als interessante oder heldenhafte Taten
verherrlicht werden, ist Legion. Morde aus Eifersucht, wie zum Beispiel Hammerschläge auf den
Kopf einer Nebenbuhlerin (ein Verfahren, bei dessen erster Darstellung die Schauspielerin
Mistinguette schwer verletzt wurde) wurden als rührende Ausbrüche des Temperaments dar-
gestellt. Bombenwürfe, schreckliche Explosionen und Eisenbahnunglücke, Überfälle, Ausrau-
bungen, Urkundenfälschungen, Vergewaltigungen, das sind alles Taten, die in den realistischen
Bildern des Kino Besitz von der Phantasie des Volkes nehmen mußten.
Befriedigt geht der Bürger aus der „harmlosen" Abendzerstreuung in sein stilles I leim
und träumt vielleicht noch ein paar Tage und Nächte von dem Gesehenen. Er ahnt kaum,
daß eine ganze Reihe von Vorstellungen, Ideen, Bildern, Situationen seinem Hirn vertraut ge-
worden sind, beinahe lieb, wie dem Trinker der Alkohol, dem Don Juan die Erotik, dem Speku-
lanten die Geldjagd. Der Augenblick des gestörten Gleichgewichts, der Erschütterung und
Erregung der Seele, geistige Erkrankungen oder Rauschzustände, in dem der Betroffene meist
unfähig ist, irgendwelche neue Gedanken zu reproduzieren oder auch nur neue Eindrücke
logisch zu verarbeiten, lassen den Geist diejenigen Gedanken reproduzieren, die in gesundem
Zustand einen wesentlichen Bestandteil seiner inneren Welt ausmachten: der Wagen läuft in
den gewohnten Geleisen von selbst weiter. Das hysterische Mädchen glaubt überall brünstige
Liebhaber zu treffen, liest aus jeder Buchzeile erotische Anspielungen, aus jeder Zeitungsannonce
versteckte Lockungen. Der religiös Wahnsinnige sieht Engel und Heilige um sich her und
erlebt himmlische Freuden. Der durch Geiz Zerrüttete glaubt sich von Dieben und Räubern
verfolgt. Der geisteskranke Börsianer kann vielleicht die Tatsache eines Krieges nicht mehr
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
erfassen, aber er stellt noch immer logische und weitsichtige kaufmännische Berechnungen auf,
weil dabei die Gedanken in gewohnten Geleisen laufen. Der berauschte Choleriker wird in der
Trunkenheit Streit und Zank anfangen, der Mißtrauische überall Fallen wittern.
Und ganz dieselben typischen Erscheinungen erleben wir heute am französischen Volk.
Der Krieg löste in ihm wie überall - eine Art Rausch, eine hysterische Erregung aus.
Diese ergoß sich wie ein rasender Wassersturz in das lange vorher von der geschilderten Lite-
ratur gegrabene Flußbett gewohnter Gefühle und Vorstellungen. Treffen aber Erregung und
Vorstellung erst einmal zusammen, so vollzieht sich stets und notwendiger Weise eine
gegenseitige Steigerung. Die Erregung weckt die Vorstellung; dann erhöht die Vorstellung die
Erregung. In abwechselnder Überbietung rufen sie schließlich durch Gedanken-Assoziation die
Idee einer Ursache der Erregung herbei und an sie klammert sich dann meist der -anze
heraufbeschworene Komplex der Gefühle. Wir erleben fast täglich Ähnliches am einzelnen
Menschen.
Ein ne vos erregter Mann vermißt irgendeinen für ihn oder seine Arbeit wichtigen Gegen-
stand. Er ärgert sichj sucht, das Suchen steigert seinen Ärger. Schließlich findet er&den
Gegenstand „n /immer seiner Frau. Ist nun die Phantasie dieses Mannes schon vorher durch
Vorstellungen von ungetreuen oder gehässigen Ehefrauen, von Neid und Zerstörungswut, von
Grausamke.t usw besessen so können sich mit Leichtigkeit alle diese Vorstellungen auf die
chanbar außer ihm hegende „Ursache» seiner Erregung, die Frau, werfen, und er ist über!
zeugt dal seme Frau den Gegenstand heimlich entwendet habe, mit der Absicht, ihm zu
schaden, ihm die Arbeit unmöglich zu machen, seine Zukunft zu untergraben, einem Liebhaber
etwas zu verschaffen, oder ihn zu quälen. Wut und Haß sind dann notwendige FolgegefcWe
Ganz so m Frankreich. Da die Ursache der Kriegserregung - wie in allen Linde n
Deiche, ' VcrbrL'chc'-h""' der dem vertraut geworden war, auf den Begriff
Der fanatische Haß und die sofort einsetzende Wut waren dann nur notwendige ia natür
1 che Folgen. Der kulturell so tiefstehende, jeder Würde und jedes Maßes blraubte 4 T l
machen. ™*««*«°g clor Schauerromane nnd Aufführungen verantwortlich 2u
so y^^^tt^J^^^ Vortun«, genau
heute als Feind Frankreich gegenüber^ Unden AMe'd g ^ We°" diöe Völker
künstnene Vorbedingungen ^ £ er^h e "S IT" ,ft M *" °T ****
fuhren wollte, daß auch ohne iede direkt rh* , , J ' da ldl zuerst den Beweis
des Volkes, allein durch 2 £ ££1^^ Regelung
» jenem ganzen sÄ^£2Ä^fS ** ^ ^e,
und Greisen, grundlosen Brandstiftungen ^S^^J^^^T^^
zelnen Fällen und bei furchtbarer Kampferre-un- in iT § T ^ derSleichen in
In keiner Nation aber hat sich auf m hr 2^5^™^ * selbstv^ändlich.
ein solches wildes Heer keifender, gS^S^S^ der Grausamkeit
französischen Autoritäten in ^ Td^^^t^TZ *T ™ V°" ^ der
ihn zur symptomatischen Bedeutung, zur B^^fJ^- ' ^ gM ^ ^ Um
von Verhöhnungen und Beschimpfungen zu benutzen Vad^t*un« ^-bauschen, zum Anlaß
rr- t Hi"e" n°ch in den siebziger und achtziger Jahren des YTY I i u *
V*» n-* M^s und andere
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
den zehn Jahren zwischen 1895 und 1905 deutschfeindliche Bücher und Stücke seltner geworden.
Erst mit der entschiedenen Schwenkung der französischen Politik zu England, mit der infolge
eines erhöhten Kraftgefühls einsetzenden neuen nationalen Bewegung, mit dem erneuten Wunsch
nach „Revanche" tauchte auch wieder die (scheinbar als notwendig angesehene) Deutschen-
verhetzung und die Haßpredigt gegen alles Deutsche in der Literatur auf und mit ihnen jene
schon durch die Wut der siebziger Jahre entstandene Typisierung der Deutschen als schwer-
fällige, geschmacklose, tölpelhafte „boches" mit einer Aussprache, die durch Wurst und Sauer-
kohl verfettet ist; dickbäuchig, pausbackig, bebrillt, rothaarig, struppig und borstig, schmutzig
und stinkend. In ihrem Auftreten sind sie plump und steif, pendeln haltlos zwischen Brutalität
und hündischer Unterwürfigkeit, zwischen Taktlosigkeit und Schmeichelei hin und her. Da sie
nur für leibliche Genüsse empfänglich sind, nur am maßlosen Essen und Trinken Freude haben,
fehlt ihnen jedes Veständnis für Schwung, künstlerisches Empfinden, Feingefühl oder Großmut!
Ihr Charakter ist falsch, hinterlistig, heimtückisch, daher sind sie geborene Spione. Ihre
Roheit, ihre Kraftprotzerei verwehrt ihnen irgendwelche Achtung vor Frauen, vor Greisen, vor
Schwachen. — Deutsche Soldaten und Offiziere sind stets Räuber und brutale Messerhelden.
Sie stehlen, wo sie können, vergewaltigen und saufen, quälen und martern. Meist sind zu diesen
Eigenschaften noch Spitzbüberei und Heuchelei gesellt, so daß die deutschen Offiziere oder
Soldaten der französischen Romane, bevor ihnen der Krieg Gelegenheit zu zügelloser Roheit
gab, als Spione in französischen Familien alle Möglichkeiten, Frankreich hinterlistig und schmählich
zu besiegen, auskundschafteten, da ja ganz Frankreich angeblich mit einem engen Netze von
Spionen überzogen war. (Ein Motiv, das ja auch in den heutigen französischen Hetzromanen
wieder zu voller Ehre gelangt ist.) Und diese abgefeimten Scheusale hatten die Romane so oft
gezeichnet, daß bereits am 31. August 1914 der „Figaro" schreiben konnte: „Und wie nichts-
würdig ist er, der Gegner! Das ist kein menschliches Geschöpf, das ist ein Scheusal. Es
verzehrt nicht die kleinen Kinder, es läßt sie erwürgen; es äschert nicht Rom ein, es legt die
Fackel an ärmliche Dörfer. Der kaiserliche Narr will das ganze All in Schrecken halten, sich
brüsten vor der Welt wie einst Alexander. Er hat sein knechtisch ergebenes brutales Volk
geduckt, wie man Hunde abrichtet. Diese Riesenmeute hetzt er auf uns los."
Jenen menschlichen Ungeheuern stehen in den Romanen die französischen „I leiden" gegen-
über, deren Heldentum sich fast stets im Franktireurwesen erweist. Aller Glanz liegt auf den
edlen, tapferen, siegreichen Freischärlern, deren oft grausame Rachetaten durch die Wider-
wärtigkeit des Feindes begreiflich und entschuldbar werden.
Eine besondere Gruppe Hetzerzählungen bilden die der Elsässer, die nach Rene Bazins
„Les Oberle" und nach Maurice Barri's1 zahlreichen Romanen wie Pilze aus dem französischen
Literaturboden schössen. Barres hat sein ganzes Lebenswerk in den Dienst des französischen
Rachegedankens gestellt und vereint mit anderen Elsässem, wie Wetterle, Waltz-Uansi, Blumen-
thal, Preiss, eine große antideutsche Propaganda betrieben, die als ihre Mittel auch Vorträge,
Kinderbücher, Karikaturen, Kabarettvorträge gebrauchte.
Selbst die ernsteren Theater wurden in den letzten Jahren mit in diesen Strudel gerissen
und versuchten mit deutschfeindlichen Stücken ihre Kasseneinnahmen zu erhöhen. Daß daneben
der Film sich ebenfalls der deutschfeindlichen Bewegung anschloß und alles Deutsche in
besonders brutaler Weise verhetzen konnte, ist selbstverständlich. Außerdem sah man jeden
solchen Film monatelang in riesigen Plakaten an allen Ecken von Paris, an den Mauern, an
den Gängen der Untergrundbahn, an den Anschlagsäulen, den Theatereingängen. So prägten sich
die schlagendsten Bilder und Auftritte immer wieder und dauernd in das Bewußtsein ein und
nahmen nach und nach eine Lebendigkeit an, die sie zu Vorstellungen wirklicher Geschehnisse
erhob.
Es kann niemand erstaunen, daß diese Vorstellungen sich schnell und organisch mit der
Grand Guignol-Literatur verbanden. Und daß sie vereint jedes Tun des deutschen Feindes, jeden
Gedanken und jede Äußerung wie in einem Vexierspiegel verzerrt und grotesk entstellt zeigten;
besonders für die suggestive, eigenem Urteil abgeneigte Masse des Volkes.
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Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Erstaunlich ist, wenn ehrwürdige Gelehrte wie Onesime Reclus und mit ihnen gebildete,
einsichtige Menschen sich von ihrem Fanatismus so sehr verwirren lassen, daß sie, den Wunsch
über jede logische Erwägung stellend, ihr Volk der Lächerlichkeit preisgeben, indem sie vor
jedem Ansatz zu einer siegreichen französischen Offensive Vorschläge zur völligen Aufteilung
Deutschlands, zur Bestrafung des Hauses Hohenzollern usw. usw. machen. Fühlen sie nicht,
daß sie sich mit diesen ohnmächtig wütenden Worten in die leere Luft dem Ton des Ur-
weltlers nähern, der in dunkler Vorzeit den Kot seines Widersachers aufsuchte und ihn unter
geheimnisvollen Verwünschungen und Formeln des Hasses vergrub, in der Überzeugung, daß er
damit dem Leben des Feindes schade und seine Seele vernichte? -
Ruhige Bürger neutraler Staaten, die Frankreich während des Krieges bereisten, bezeugen, daß
dort auch heute noch klar blickende Menschen leben, die die glorreiche Tradition ihres Volkes nicht
verleugnen und die mit tiefer Beschämung die Äußerungen der französischen Presse, der Kriegs-
literatur und Kriegskunst verfolgen. Sie zucken die Achseln, wenn die Presse ihnen Schauer-
geschichten von dem Benehmen deutscher Heerführer und Prinzen im besetzten Lande erzählt;
denn ihre tapferen Lieben im Felde berichten anderes. Sie wenden sich mit Abscheu ab, wenn
sie auf fast allen ihren Bildern, Kunstblättern und Postkarten die Ausgeburten bestialischer oder
perverser Phantasie und rohen Gemütes sehen; sie äußern Empörung oder Verachtung, wenn
sie die kindischen Versuche ihrer Gelehrten lesen, alle deutschen Denker, Staatslenker, Dichter,
ja sogar Musiker zu verneinen oder urteilend zu vernichten.
Und dennoch erhebt sich aus der kleinen wahren Elite, die da ist, keine einzige Stimme,
die sich mutvoll gegen die „ungeheure Glocke der Öffentlichkeit", die jene elenden Unterdrücker
des Volkes schlagen, auflehnte. Ängstlich verschließen sie Empörung und Beschämung in ihren
Herzen und wagen kaum, sie in vertrautem Kreise laut werden zu lassen. Und das ist vielleicht
das Traurigste, das für Frankreichs Zukunft Bedenklichste; denn ruft nicht Frankreich selbst die
Meinung ,n die Welt: dasjenige Volk werde den endgültigen Sieg davontragen, dem die größte
moralische Kraft innewohnt?
u, iW° ab6n b Frankreich diese moralische Kraft? Bei denen, die, anstatt in ruhiger
Wurde, m maßvollem Wort, in klarer Gerechtigkeit die moralische Kraft zu beweisen, sich selbst
und das ,hnen vertrauende Volk in die Hysterie des Hasses hineinsteigern und einer vorberei-
teten Geschmacksverderbnis zu vollem Sieg verhelfen, oder bei denen, die die Kraft nicht finden
diese Fuhrer abzuschütteln, die ihr Volk in den Abgrund stürzen?
!
BEISPIELE
AUS
THEATERPROGRAMMEN, BUCHILLUSTRATIONEN,
POSTKARTEN, ZEITSCHRIFTEN, BÜCHERN
UND FILMS.
lo
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Vor dem Kriege.
PETITE ■STBA.RMJAiME (SatÜ.)
-* Irace. in le prcicnleni
chercher«jM rcnlorl». Ciw.uon(e AUcmuiu!
Li bnUillo recummcoce.
CHAPITRE V.
vive la France.
jHilaat i'lttua dn la iutto ne f.puvalt etre dou-
teuae. 9t körolquement quo le garde-chasso se tfe-
fandlt, aoa advorsalret Mahnt on trop grand numbre. II se battalt aveo
1 Energie du disospolr, tel un Hon aooulA. Pour mleux viser les enn<*mls,
\ll avalt agrandi sa mnurtribre et, ji genoux, Uralt Inlassablement, mala
Xsansjiäte. Chaoun da tos projcoiilos attelgnalt le but. Ace.roupie pres de
fi''<f. Oltirp lui passalt les oartcuohoa ötäloes tur le pianobor. Oependant,
} II y avalt oes assaillantt quo ses balloa ne pouvalent toucher ; c'öiaieot ceux
»Qul. massta devant la malsonnetto, essayalont d'enfoncer la porte. Oontre
\celfe-ci, dos coups de plus en plus vlolenta retentissalent; des craquemonts
wslntatrvt, s'ontendaleni pannl lei> ddtonatlons. II ölait de tout. övldence que
wla porte et la barricade qul la soutenalt allalenl cödcr St, soudaln, des plan-
^Qhbs.s'elfon.dre'reht aveo fraoat, tandls qu'6olataient de
H sauyd <70t hourras de trlqmphe. t
\ . ,j D'unbcnd, Meyrand tut debout et, oomme pro-
ciaemment, se Jeta dans l'escaller. L'armolre, dernler obs\ °"A
morceaux. A travers les debris, les uniformes allemands W"'5""^ \
Une fels, deux Ms, le garde-obasse tlra dans le las. Mals 1
balenteialent aussitot remplacespar lautres et, tout a coup, un
saula den, la culslne. II ny Hl pas un pis. Un hvr emcnt '
d'empllr la plece, dominant le bruit de Ii bataille. Un anlmal donl ! / » 9»"'«
itall Manie, t'tWt ilance Sur faudacleux et lul avalt plante
mScbolres dans la gorge. * - Bravo, Louvel « crla le Pf™^™'^,?"™'
en etret, la redeulable bete qul se ruall au mliieu de Ja batame. t-
que in terrlbles croct avaient bappe ne poussa pas un er/. » *
d'un bloc, a la renverse. Undeuxiemesurg'ssalt. Celul-cl, non plus, n eui^
pas le temps de se ser/lrdeson fusll. Louvel'avalt deja «/«/ ata nuque. ^
£ (' HB ^9 trolslemeet leouatrleme oul apparurent...
.quand fit vlront devant eux oot anlmal ruglssant, '■TB'fl»
ipouvantable, furont prlt d'une tolle torraur qu'llt batVrent en retralte,
aemant 1'efTrol pannl leurs oompagnons. Aveo un mervellhux i-propos,
Meyrand mit a *i<ot1t oe court moment depanlque. Deux de sei ball >$ flrent
deux nouv '' Firnes. Les trols ou quatre survlvanta s'enfulrent en pous-
sant dos cltt-vm dffol6ea. Rapldement alors, le garde-ohasse descendlt tous
let meubles qul so trouvalent dans los ohambres et en dressa une autre
barrloade devant la porte. Pult, tulvl de sa Alle, II remunta ä son poste d'ob-
tervatlon et de combat. Du mttelat, II ne restalt plus quo det lambeaux,
tellemont les projectllea altemandt l'avalent d6ohlquete. Meyrand le rem-
plaoa parle slen. Et la lutte farouohe oontlnua. Louve n'avalt pas rejoint sei
maitret. Elle ötalt demeurde en bat, aecroupie, au mlllou de la oultlne,
prjie a a'6Uncer sur un nouvel advortalre. Parml let ooupa de
tfr.u, lo pere vt la flllo Bnlendal '
..hurlemonts fdroces et les claquements de se.
mioholret, avldcs de proie... Depuls combien de temps cette öa-
tallle durait-elle ? Le yarde-chasse consulta ei montre. <r - Mldll II nous
faut tonir neuf heures encore avant que la nuft soitassez profonde paur I
favorlser notro fuite, ajouta-t-il en hochant la töte. Y parviendral-je ?... Car j
j'y arrive, Qlaire, j ai un projet tout pret et tros reallsabie pour sortir I
d'lci sans que nos adversalres i'en aperroivont. » Pendant un grand mo- I
ment encore, lo combat se poursuivtt aveo acharnement de pari etd'autre. I
Tout ä coup, te feu des Alhmands cessa brusquement. Et ce ne fut pas sans I
une certaine surprlse que Meyrand vit sortir du bois un off.cler prussien, |
reconnalssable aux ornements de ses öpaulettes et ä sa ceinture d'argent, 1
qu'aocompagnait un soldat, portant un petit drapeau blanc au beut de son I
rustl. «r — Ohl oh I s'exciama-t-it, un parlemontairel Quel bonneur! II '
i vtent moproposer, sans..
mmm.m
..doute, la capHulatlon. Eh blen 1 1
Ja.vals le recevoh. » L'offlalen et
r nmeau fanlon-blanc s'ttaient arretös ti quelques
mttrei de la malso<y t — .01/ crla lo Pre-
mier. Sl vous refussz, domaln matln, 4 l'aube, nous
vout attaqueront a coups de canon. Rendez-vous, et
tu Veu d'o'tre. tuslllös, c&rnous n'lgnorons pas que les
difenteurs enfermis la-dedans, ne sont pas des sol-
idattr6gullers francais, vout serei traltts, en prlson-
|fl'*1 deguerre — Nous rendre! rlposta Meyrand en
I apparaiitant a) la fenetre et lalssant crolre & ton Inter-
ß loouteur que la gamlson de la maisonnette Malt
nombreute. Jamaisl... A molnsque la liberte plelneet
enthre ne nous solt aecordee. » L'offlcler allemano} &4
tut un geste de colere. v — PHsonnlers de guorrol
rtiUra-t-ll,— Jamals... Vivela Francrl i> Et derrlere
ttgarde-ohasse, une petita volx flütee, mals...
forme, vlbr&nte, ta volx de Olalre,
WpWl de toute la force de ses pou-
rrons: « Vlve la Francelit «r — Iis n'ame-
neront de i'artlllorle que demaln, dlt le
pere i m Alle, tandls que 'e parlemen-
talro s'dhlqralt. Je pourral peut 4tre te-
nir jusqu'i la nult. » Etjusqu'i la nult, 011
etret, la batallle fit rage En valn, de nou-
veau, les Prusslens avaient essayä de pi-
nitrerdansla malson. Louve, Invulnirable
aux baionnettes et aux projectllea alle-
mands. tant olle bondlssalt avecune rapl-
dlt* ve»tl<itneute, a'toaH montrte une gar-
dlenne al terrihle, sl efTrcyabie que les
plus braves, t'ils ne tombalent pas tout
tet croct, reculalent terrlfüs. Les ballet
de miyrand avaient talt le rette
i
L'obsourlte Interromplt la ba-
talile, mals n'ilolgnapas les assll
geanls. La nult s'epalssit, devlnt
nolre, peu a peu, comme Celle d'un four. Pas
une etolle. Le vent s'etalt 6lev6, poussantdans
le clel de lourdes nuees. On ne dlstingual!
rlen,aussl pr?s des objets que Von tut. mala
Meyrand, babltue depuls longtempt a error
dans les tinobres quand II falsalt ses tour.
neesä trave.-s bnls, oossidalt des prunelles
de Min. e — Lo moment est venu de mettreä
exicutlonle projet de fulte que J'al dressi,
dlt-llaClalre. Tu n'auras paspeur, car... —
Aveo tol,papa,repondlt la ßlletle, comment
veux-tu que J'Ue peurt Je suis prite i te
lulvre partout ou tu voudraa me ocndulre...»
(A sulvTe.)
Aus einem deutschfeindlichen Franktireurroman, erschienen in:
Fillette 6. Jahrgang, Nr. 337 vom 28. Juni 1914, Seite 16.
Administration: 3 rue de Rocroi Paris X.
Redactrice en chef: Eug&iie Meyrier.
PI
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und W ort.
Buchtitel aus den Jahren 1910 — 1912.
Deutsche Soldaten erschießen Zivilisten.
r
i?
Spectator Galliae. Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Vor dem Kriege.
124
nouveau couns
104. — Pour la Patrie.
Gvumnta — Revision des Rüigles,
MOTS INVARIABLES (p. 97).
Det'oii**. — [. Ecrire les noms des personnes et
des choses reprösenldes sur les gravures.
II. Exercices de r&capitulalion generale :
1° Sur les idees : page i28, n0> 26 et 27.
2° Sur.l'orlhographe : page 130, n" 83.
ili Former des noms avec les adjeclifs
brave, courageux, devovö.
ISt'tfti **/»«>**. — Former des phrases d'aprös les
jidicalions suivanles :
l. Gontre qui comballit Jeaune d'Ärc?
■2. Üü fut-eJfe biülee?
3. Que fail la canliniere?
4. Qui va etre fusillee?
5. Qui l,i mihi ec joue et qui commande?
6. Que pensez-vous des Prussiens?
7. Oü l'on. porte les soldals blosses?
8. Qui los soigne?
Aus:
E. Rotges, Cours de Langue francaise.
Cours preparatoire.
/ierges de Franc«
Paris, Librairie classique Eugene Belin
Belin Freres
rue de Vaugirard.
1896.
Titelblatt eines Volksromans.
Deutsche Soldaten überfallen und erschießen Zivilisten.
1909.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
13
Während des Krieges.
Georges Jeanniot, Fusillades dans une cour d'usine (Greil, 3. septembre 191 4).
Les crimes allemands d'apres les temoignages allemands p. 9
(Joseph Bedier, du College de France).
Der französische Zeichner Georges Jeanniot hat in dieser Zeichnung, die in einer Sondernummer
von „L'Art et les Artistes" am 1. Mai 1915 erschien, eine in Bediers Broschüre S. 9 veröffentlichte
Notiz, die angeblich aus dem Tagebuch eines deutschen Soldaten stammen soll, dessen Name
von Bedier nicht genannt worden ist, illustriert, das heißt er übernahm die längst vor dem
Kriege vorhandenen Hetzbilder und interpretierte sie als Taten der deutschen Armee.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in BHd und Wort.
Vor dem Kriege
Buchtitel eines Volksromans.
191 2.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungerl in Bild und Wort.
15
Während des Krieges.
dun (h»»«l, pui» futilM iprit (|u( I* ü*tr l'ttll p'oiiifit* unti pt
plUllfun titurti.
Ii/ Matln, Ii Aui.1 141«. I
erschienen in: La Kultur germanique en 1914—1915-
Les Atrocites allemandes en France et en Belgique.
Librairie de l'Estampe.
Paris 68 Chaussee d'Antin.
Auch diese Greuelszene entstammt, wie das nebenstehende Bild beweist, dem Vorstellungskreis
der Franzosen vor dem Kriege. Sie ist hier nur dem Deutschenhaß dienstbar gemacht worden.
16
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Au Service de l'Allemagne
cela on reconnaissait un brave garcon
II me dit avec orgueil qu'i] £tait un
Haut-Rhinois, de l'Alsace oü
Ion boit du vin. I'ui.s il
commenca de me signaler
avec son doigt tendu les
grossieretes des Alle-
mands. / fik
I I
Iis avaient de lon-
gues cannes ä peche oü
pendaient des harengs
saurs, qu'ils prome-
naient devant les figures l \'ȤS
des gens du parterre, et \ VfJ
puis, de temps ä nutre, ils \ ^fig
jetaient ä travers la salle des\^
poignees de monnnie. Je vis I'uh
d'eux assis sur le bord de sa
löge, les pieds dans Ie vide;
il avait sur ses genoux uue
assiette, et salement mangeait
une cötelette dont la sauce
degouttait sur Ie public. Par-
fois, im demi-ivrogne sc levait, et
d'une voix formidable, en tendant
son verre de biere, criait : « Prosit!
un tel ! » Et celui de qui il portait
la sante, il ne le designait point par
son nom, mais par un sobriquet. A
quoi le camarade ainsi honore repondait de
lautre bout de la salle par une bürde inde-
cence.
Ces jeunes Allemands manquaient de
goüt dans leur entente du plaisir, comme,
tout ä Pheure, ce juriste dans son sentiment
du devoir. On eüt dit des jeunes betes qui
s'ebrouent. Mais precisement la jeunesse,
l'ardeur adolescente colorent, enlevent, font
une noblesse, et le spectacle n'etait tout ä
fait degoütant que si l'on ne voyait pas les
figures. naivement fieres de leurs sottises.
D ailleurs mon voisin et sa petite compagne,
encore qu'ils protestassent, s'amusaient fort,
Sun la sc£ne une chanteuse disait en francais
« Les petits cochons ».
et quand je leur dis que je voulais m'en aller,
ils me repondirent : « ^a va devenir interes-
sant » d'un ton si convaincu que je me
rappelai ce que fait chanter notre -Berlioz
d'apres Gcethe. dans la taverne d'Auer-
bach : « Observez. d'abord ! La bestialite va
se manifester dans tonte sa candeur. » Et,
ma foi, ce fut une bestialite teile qu'au-
Modern Bibliotheque. Maurice Barres, de l'Academie frangaise.
Illustrations d'apres les aquarelles en noir et en couleurs de Georges Gonrad
Paris, Artheme Fayard, Editeur, i8— 20 rue St.-Gothard
Deutschfeindliche Propaganda im Roman.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
17
— Ah ! bonsoir !
r.r il marqua un petit etonnement aimable
de voir le volontaire alsacien.
Servilite avec les superieurs et arrogance
avec les inferieurs, voila, pour nous autres
Alsaeiens, deux qualites constantes des Alle-
mands. Notez que mes camarades appa-rte-
naient ä de bonnes familles, Mais je dois
vous les presenter avec plus de details, car
ils sont vraiment trois types classiques de la
plus recente Allemagne.
Le premier etait un Prussien de vingt-
trois ans, d'une famille originaire de Neu-
Ruppin, lä-bas, dans la Marche brandbour-
geoise.
II faut savoir d'une facon generale d'oü
sortent ces terribles Prussiens, raides et arro-
gants, qui triomphent et donnent aujour-
d'hui ä l'Allemagne sa forme. Sur de gran-
des plaines grisätres, oü de maigres pätu-
rages alternent avec des etangs endormis et
de severes forets de pins, vivent des paysans
ä peine affranchis. Iis possedent l'esprit d'as-
sociation, car ils ont conscience d'etre un
troupeau, et puis, des leur bas äge, on les
dr'esse ä la discipline. Chez eux, l'instinct de
reproduction ne cree päs, comme chez nos-
Frangais, des vices ou des vertus compliqu^s.
Sans fievre ni enthousiasmes, mais aussi
sans Lntermittences ni chutes, leur volonte
demeure constamment tendue vers le but
qui est le pain quotidien. On voit ä ces serfs
l'hypocrisie des paysans, une jalousie mes
quine, une etroitesse de cceur, qui se trahis-
sent chez les simples par des lettres anony-
mes, par des denonciations ä la police, par
de l'espionnage, mais peu de mensonges
grossiers et conscients : ils recourent ä des-
biais. Le commercant prussien tient un en-
gagement ecrit, seulement il use des sous-en-
tendus, profite sans scrupule d'un oubli dans
le contrat. Tous les Prussiens sont sous l'ac-
tion de la biere ; eile etourdit, endort et
Beispiel aus Barres deutschfeindlicher Propaganda vor dem Kriege.
iS Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Dieser Film stammt aus dem Jahre 1912 und wurde durch Partie- freres in den Jahren 1912—14 nachweisbar in Belgien,
Holland, Italien und Frankreich aufgeführt. Es gelang der Zensurbehörde des Berliner Polizeipräsidiums, sich ein Exemplar
dieses Films zu verschaffen. Das Drama verläuft folgendermaßen: Während des Krieges 1870,71 hatten die Deutschen ein fran-
zösisches Dorf besetzt. Zu Beginn sieht man neun französische Bauern an der Dorfstralie stehen. Deutsche Soldaten ziehen
vorüber, stoßen einige roh zur Seite, verhaften andere in brutaler Weise. Ein alter Bauer kehrt niedergeschlagen mit seinem
Enkel in seine Hütte zurück. Der Enkel ergreift ein altes Gewehr und will mit ihm auf die Preußenja»d. Der Alte nimmt das
Gewehr, zerbricht es und schickt den Jungen ins Bett. Auch er selbst legt sich schlafen. Der Junge aber steht heimlich wieder
auf, nimmt eine Kneifzange und stürmt hinaus über die Felder, klettert an einer Telegraphenstange hoch und zerschneidet die
Drähte. Kürassiere kommen herbeigeritten, ergreifen den Knaben und hängen ihn auf. Nachdem der Alte aufgewacht ist, stürzt
er seinem Enkel nach, findet ihn .trägt ihn in seine Hütte und legt ihn in seine Kammer. Plötzlich treten drei deutsche Soldaten
bei ihm ein, die „natürlich" schon beim Eintreten etwas betrunken sind. Er briDgt ihnen mit treuherzigem Lachen Wein, bis sie
vollständig betrunken sind. Dann verheißt ihnen der Alte einen besonderen Tropfen, indem er Gift in^die Gläser mischt. Unter
furchtbaren Qualen und unter dem Hohngelächter des Bauern sterben die drei Soldaten. Der Alte holt die Leiche seines Enkels,
legt sie auf den Tisch und hebt und zerrt die toten deutschen Soldaten herbei, daß sie vor der Leiche des Kindes niederknieen!
P irch einen Tritt in das Kreuz zwingt er den einen in die Kniee und schlägt seinen Kopf auf die Füße des toten Kindes nieder.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
19
Während des Krieges.
Französische Darstellung des deutschen Soldatenlebens auf einer Postkarte,
1 ji**««f Croquis oriRn.al
L'Art et Les Artistes, Numero special, p. 32.
Paris, 23 Quai Voltaire. Mai 1915-
20
Spectator Galliac, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und \\ ort.
Vor dem Kriege.
75 Centimes
N" i ALBUMS REGAMEY Avril 1914
ALBIN MICHEL, editeur, 22, nie Huyghens, PARIS
Französisches Hetzbild aus dem April 1914.
Spectator Galliae. Frankreichs Krie^svorbercitun^n in Bild und Wort.
Während des Krieges.
V 18 - tll Mar, 191
0, . *■ -
Le Rire
R, O TT GS- E
Cornau oc sucmc 011 .otmitti ■■ ic mc -, nMissiiirjj^iJiioi_
20 < cntimcs
* # *
f. jvrt/t, »ttirwur
t, rua di- »•><
l'AHIa
LE SOLDAT DI KAISER -:•
coqu«, discrcl, subre, d.aslc <i bon enraiit.
Titelblatt des Le Rire
20. März 1915-
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in
Vor dem Kriege.
Buchtitel eines Volksromans.
1910.
Die Vergiftung der französischen Phantasie durch Folterszenen.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
23
Während des Krieges.
CHÜSES VUES
LE CHEMIN OS LA GLOIHB
Aus „Le Rire" Nr. 9 vom 16. Januar 191 5.
Von unserem Zeichner nach der Natur aufgenommen, bei einem französischen Dorfe an
der Marne, nach dem Durchzug der Deutschen im Oktober 19 14."
Auch der Kindermord ist, wie das nebenstehende Bild zeigt, bereits vor dem Kriege in der
französischen Literatur in rohester Form behandelt worden, so daß der Deutschenhaß auch
dieses Motiv nur aufzunehmen brauchte.
24
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Vor dem Kriege.
LES AVENTURES
df
pry DETECTIUE
]LE TRES0R.Pt GUATEM AYA
Plakat eines französischen Films.
Links ist ein lebendiger Mann in den Wüstensand derartig eingegraben worden, daß sein
unbedeckter Kopf der heißen Sonne ausgesetzt ist. In der Mitte und rechts Grausamkeitsszenen
Spectator Galliae, Frankreichs Itriegsvorbereitungert in Bild und Wort.
25
Während des Krieges.
N*43 - M Sepemtirr 191S
4 * «
« (•**« llrttiw
' p . «•!« J. • 4. t
Ml -PI S SO 7.M
tw*>. 10 • 14. •
Le Rire
Ffc O TJ O- E
tDITIQH DE $U£RRE OIJ J0URM41 " *f PtlWSUNT U S4M10I
20 Centimes
* j #
I, tu» da Chauvin
fA tu»
^»fti»( 1 -t>, »r ti m»r, «mm
+ MAUVAISE GRAINE, MAIS HON BN (1 KAIS +
Ah! \uus ainicz, ruai neu.x AHemuid*. vuu> icnei . . chei mpil... Eli bin: ! resli;/.-> enlerri
Umi.hi do a. Wiixint.
Das gleiche Motiv als Titelblatt des „Rire" vom 1 1. September 1915.
26
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Vor dem Kriege.
LE LIVÄE POPUL
Buchtitel eines Volksromans.
I9I3-
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
27
Während des Krieges.
EN ßELCIQU
— A Ii «ilfl'im flu um 1 A (DilflijHti. yn |(nfn'
riolanlc Ii IWt ti t<lv> MHI '*• f*"* «*• p««n1t.
'L'l n/t/maliti, II IfpiimtK* 1714 I
erschienen in: La Kultur germanique en 1914 1915.
Les Atrocites allemandes en France et en Belgique,
Librairie de l'Estampe,
Paris 68 Chaussee d'Antin.
Auch diese Grausamkeitsszene entstammt, wie das nebenstehende Bild zeigt, dem
Vorstellungskreis des französischen Volkes.
Spectator Galliac, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Vor dem Kriege.
■■>•
Jules de Grandpre
- le CnpjJnitit Mhndrin-
Lt REGNEdb BRIGHNDS
— —
—
fl.FflVWRD EdiTeur du„IIVRE POPülAIRE'TflRIS
Buchtitel eines Volksromans.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
29
Während des Krieges.
La Fourberie.
Aus: La Kultur germänique en 1914 — 1915.
Les Atrocites allemandes en France et en Belgique
stigmatisees par I'image, d'apres documents
par E. Tap.
Librairie de l'Estampe, Paris 68 Chaussee d'Antin.
Die Anwendung einer in Frankreich durch Wort und Bild verbreiteten Folterszene
auf die Verleumdung der deutschen Armee.
Spectator Galliae, Frankreichs Kriegsvorbereitungen in Bild und Wort.
Vor dem Kriege.
Theatre du Grand - Guignol
20 bis, RUE CHÄPTÄL — Tel. 228-34
@ Saisoq d'-Gie 1911 @
^5
Le "THfiATRE du GRAND GUIGNOL"
et les Maitres Cai icaturistes
3*G
Am Ihdätre des Supp/ices a„.\.
— Lc Medecin de Service n 'cst donc pas lä?
— Mais Monsieur, il est evanoui... comme tout lc uionde I
(Journal du 13 Dcccmbre 1904)
F ranzösisches Theaterprogramm.
s s
H
EDJCION DE LA DEFENSA NACIONAL YUGOSLAVA
CENTRO ATLANTICO SUR
EUENOS AIRES, ARGENTINA
VICTORIA 618
SPec«a,„r ^ Kria^orberetongen hMdg^Wgt
I
/
Los yugoslavos, — los serbios, los croatas y los eslovenos, — unidos
por la sangre, la lengua, las tradkines, las condiciones econömicas y po-
Hticas y las aspiraciones nacionales, no forman mäs que una e identica
nation .
Los yugoslavos viven en un grupo comipacto de 14.000.000 dehonv
bres: 5.000.000 en los reinos de Serfbia y Montenegro y 9.000.000 en
lo que hasta su redente disolucion constituia la monarquia austro4iün-
gara y el territorio de Bosnia.
2.100.000 habitan en territorio de lo que fue Austria, a saber:
410.000 en la Estiria meridional; 120.000 en la Carintia meridional;
490.000 en Carniola; 155.000 en Goriza; 60.000 en Trieste ; 225.000
en Istria y 610.000 en Dalmacia.
3.200.000 habitan en territorio de lo que fue Hungria, a saber:
2.300.000 en Croacia-Elslavonia y Fiume; y 900.000 en el Megjumurje,
la Barana, la Backa y el Banato.
1 .900.000 habitan la Bosnia-Herzegovina, que hasta ha poco estuvo
bajo la dominaciön comün de Austria y de Hungria.
Adamas: 40.000 yugoslavos virven bajo el dominio de Jtalia, en la
frontera nordeste, y 1.500.000, en Estados Unidos, America del Sur y
colonias inglesas.
Los yugoslavos han aapirado sieanpre a una vida nacional indepen-
diente, y para conseguirlo han luchado siglos enteros contra Bizancio,
contra .Venecia, contra Turquia y contra Austria-Hungria, pueblos ex-
tranjeros que los sojuzgaron, los oprimieron y los expoliaron, pero que
no consiguieron extinguir en ellos su conciencia nacional ni sus ansias de
liberaeiön.
Hoy, despues de su triunfo en esta guerra, los yugoslavos se cons-
tituirän todos junitos en un Estado söberano, de acuerdo con el princi-
pio de las nacionalidades y del derecho de los pueblos de gobernarse por
si misimos, y sobre las bases de la "Dedaraciön de Corfu ' de 7I20 de
Julio de 191 7, fortnulada conjuntamente por el Gobierno de Serbia y el
Comite Yugoslavo de Londres, a la que se. ha adherido el Comite Mon-
tenegrino para la Union Nacional y a la que han prestado su entusiasta
aquiescencia todos los represerrtantes del pueblo yugoslavo.
Segün esta 'Dedaraciön de Corfü", el Reiiw de :los Serbios, Croatas
' y Eslovenos, nombres que podrän amplearse en particular indistintatnen-
te, serä una Monarquia constitucional y democrätka, con absoluta liber-
tad de religion y cultto, de palabra, de prensa, de asociaciön, y que bajo
la gloriosa dinastia de los Karageorgevich, — que ha encarnado siempre
las aspiraciones de su pueblo, — modelarä su vida politica en la forma
que idetenmine la Asamblea Constituyente, elegida por sufragio universal,
igual, directo y secreto, de tal modo, que la integridad del territorio
quede libre de toda dominaciön extranjera, sea libre tambien ei Mar
Adriätico, e individual y cölectivamente los yugoslavos puedan desen-
volver su personalidad, su cultura y s upropia civilizaciön, y su Estado
pueda dignamente formar parte de la Sociedad de las Naciones.
...aierprogramm.